Quantcast
Channel: meine süsse werkstatt
Viewing all 375 articles
Browse latest View live

Tropical Breeze - (M)ein Sommertraum zum Löffeln oder auch Ananas-Kokosdessert im Glas

$
0
0
Da der Urlaub bei uns dieses Jahr ja so ziemlich flach fällt, hole ich ihn mir immer wieder auf andere Art.
Dieses Mal war die Grundlage ein großzügiges Probierpaket mit Kokosprodukten von Dr. Goerg und die Erinnerung an einen Urlaub in Kuba vor mehr als 10 Jahren (ist das wirklich schon so lange her?). Damals ernährte ich mich praktisch tagsüber am Strand von einer Art Pina-Colada-Slush (den ich heute wahrscheinlich nicht mal mehr von weitem anschauen würde). Und jedes Mal, wenn mir Ananas-Kokos unterkommt, kommt auch die Erinnerung an diesen Urlaub wieder.

Deshalb wollte ich auch unbedingt Ananas zu der Kokosnuss packen - nichts mit Experimenten bei der Geschmacksrichtung.

Dabei umso mehr bei der ganzen Herstellung.Zuerst sollte es ja ein Eis werden, aber das Wetter war mir so gar nicht danach. Frierend Eis essen, um Urlaubserinnerungen an die Tropen heraufzubeschwören funktioniert wahrscheinlich nicht so ganz. Obwohl es ja ganz nette Rezepte bei dem Hersteller der Kokosprodukte auf der Homepage gibt. Aber ich habe mein Gehirn etwas angestrengt und mir was eigenes überlegt.


Ich habe nämlich ein wunderbar fruchtiges Ananas-Ragout, verfeinert mit Karamell und Tonkabohne als unterste Schicht in meine Gläschen gepackt. Darauf folgt eine zugleich luftige und doch sehr cremige Kokosmousse mit besonders intensivem Kokosgeschmack (aus dem Kokosmus, das auch für die besondere Konsistenz verantwortlich ist). Noch was Knuspriges zwischenrein, mit noch mehr Kokos. Und oben drauf kam mein Lieblingsprodukt aus dem Probierpaket, die karamellisierten Kokoschips (die natürlich auch durch nochmals eine Lage Kokoscrumble ersetzt werden können.

Mein Rezept ist für 6 riesige (wie abgebildet) oder 12 normal große Portionen. Die Portionen, die ich gemacht habe waren viel zu mächtig. Nachdem ich gerade mal so die Hälfte geschafft habe hätte ein Tropisches Lüftchen nicht mehr ausgereicht, um mich wegzuwehen. Da hätte ich mein Dessert wohl eher "Tropical Hurricane" nennen müssen, denn ein Wirbelsturm wäre schon eher nötig gewesen, um mich auch nur noch einen Zentimeter von der Stelle zu bewegen.
Der Blick auf die Kalorienangaben auf der Verpackung des Kokosmuses zeigte mir auch dann (zum Teil, es sind ja auch noch ein paar andere Sachen drin) den Grund - dagegen ist eine Tafel Schokolade schon fast Diätkost. Aber wie sagt man so schön - Fett ist ein Geschmacksträger...


Ganz wichtig: UNBEDINGT wirklich gut gekühlt genießen, sonst schmeckt es nicht halb so gut (dann wird das Kokosfett wieder fester und die Konsistenz so besonders, richtig samtig und auf der Zunge schmelzend). ich war natürlich wieder mal ungeduldig und habe zu früh probiert - da schmeckte und fühlte sich das Ganze eher nach nasser Pappe und vergessenem Zucker an. Erst die Kühlung brachte die Aromen dazu, sich zu einem perfekten Genuss zu verbinden. Und durch die Kühlung wird das Kokosfett wieder fest, um dann im Mund wieder zu schmelzen (Vorsicht Klugscheißerei: dabei nimmt das Fett dann Wärme auf, was im Mund zu einem angenehm kühlenden Effekt führt, was mit den Reiz hier ausmacht).
Noch ein paar Hinweise zum Rezept:
Das Dessert kann vom Zeitaufwand etwas entschärft werden. Das Crumble kann bereits 2 bis 3 Tage vorher hergestellt werden, es muss nur bis zur Verwendung kühl und trocken z.B. in einer Plätzchendose aufbewahrt werden.                                                              Auch das Ananasragout nimmt es einem nicht übel, wenn es bereits am Vortag hergestellt wird. Dann kann es sein Aroma sogar besser entfalten und richtig gut durchziehen.           Nur die Creme selbst sollte nicht zu früh hergestellt werden (aber doch so lange vorher, dass man alles nochmal gut durchkühlen lassen kann). Ist sie einmal fest geworden, lässt sie sich nur noch unschön portionieren.

Tropical Breeze

Ananasragout:
600 g Ananas in Stücke geschnitten
60 g Zucker
30 g Butter
1/2 Tonkabohne, frisch gerieben (ersatzweise Vanille)

Kokoscrumble:
50 g weiche Butter
30 g brauner Zucker
20 g Haushaltszucker
25 g gemahlene Mandeln
25g  Kokosraspeln
40 g Mehl
10 g Kokosmehl (ggf. durch normales Mehl ersetzen)

Kokoscreme:
300 g Vollmilch
40 g Butter
1/2 Tonkabohne (ersatzweise Vanille)
75 g Zucker
30 g (Weizen-)Stärke (ersatzweise Vanillepuddingpulver)
3 Eigelbe
500 g geschlagene Sahne

zum Bestreuen: karamellisierte Kokoschips


Den Ofen auf 160° C vorheizen. Ein rechteckiges Backblech mit Backpapier auslegen. Dann für das Crumble einfach alle Zutaten verkneten. Auf das Backblech bröseln und in 10 Minuten goldbraun backen.

Für das Ananasragout den Zucker in einem kleinen Topf unter ständigem Beobachten bernsteinfarben karamellisieren lassen. Die Butter zugeben (schäumt stark auf!) und mit einer Gabel unterrühren. Dann die Ananasstücke in den Topf geben, gut umrühren und bei mittlerer Hitze so lange dünsten, bis die Ananas gerade so weich ist. Vom Herd nehmen und komplett abkühlen lassen.

Zum Schluss die Kokoscreme herstellen. Dazu von der Milch ca. 40 bis 50 ml abnehmen und diesen Teil  in einer kleinen Schüssel mit der Speisestärke glatt rühren. Die restliche Milch zusammen mit der Tonkabohne (oder Vanille), Butter und Zucker aufkochen lassen. Wird eine Vanilleschote verwendet, dieses jetzt entfernen. Ansonsten gleich die angerührte Speisestärke-Milchmischung sowie die Eigelbe gut unterrühren und nochmals aufkochen lassen.
Zum Abkühlen beiseite stellen.

In der Zwischenzeit das Kokosmus, falls es fest ist, im nur warmen Wasserbad verflüssigen. Erst unter den Tonkapudding rühren, wenn dieser Raumtemperatur erreicht hat. Sollte die Mischung jetzt geronnen aussehen (dann war etwas zu warm), nochmals stehen lassen, bis die Mischung wirklich Raumtemperatur (ca. 20 °C) hat. Dann mit dem Pürierstab gründlich durcharbeiten, bis die Mischung glatt aussieht. Zum Schluss die Sahne unterheben.
Dann folgt der Zusammenbau. Da ich große Gläser genommen habe, schreibe ich auch diese Mengenangaben auf.
In 6 Gläser je ungefähr 100 g Ananasragout (mit der Flüssigkeit geben), bei 12 Gläsern eben nur die Hälfte. Darauf eine Schicht Kokoscreme (habe ich vergessen zu wiegen) mit ungefähr 2 bis 3 cm Dicke (bei kleineren Gläsern nur halb so dick). Darauf habe ich 30 g Crumble verteilt (die Menge würde ich bei kleineren Gläsern beibehalten, sonst ist es evtl. gar so wenig) und alles mit der restlichen Kokoscreme bedeckt. 

Im Kühlschrank komplett durchkühlen lassen und vor dem Servieren mit einem Stück frischer Ananas und den karamellisierten Kokoschips (oder ein paar Crumblestückchen) betreuen.
Ich hoffe, ich habe euch jetzt ein bisschen Sommer zurückgebracht

Die Produkte von Dr. Goerg wurden mir kostenlos zur Verfügung gestellt, was aber keinerlei Auswirkung über meine Meinung zu diesen Produkten hatte



Buchvorstellung Sweet Flowers von Peggy Porschen

$
0
0
Meiner Kleinen fielen fast die Augen aus dem Kopf, als wir das Paket aufpackten. Dann verschwand sie - und kam mit einem ganzen Block Klebezettel wieder "Ich mach wie du und kleb an alles was du mir machen sollst einen Zettel".

Und das sah dann so aus:


Da lag es also, das lang erwartete Buch von Peggy Porschen. Eines der einzigsten "Zuckerblumenbücher" auf deutsch, das ich kenne. So hübsch - und komplett zugekleistert.
So ungefähr auf jeder Seite klebte ein Zettel ;-), nicht nur pro schöner Blume einer, sondern an den Anleitungsseiten genauso (falls irgendwo auf der Seite ein komplettes Blümchen abgebildet war)

Und erst der Protest als ich die Kleber einige Zeit später zum Fotografieren abmachen wollte (Dann weißt du ja nicht mehr welche... Mein Argument, dass ich ja sowieso alle machen musste und dann bis zu ihrer Hochzeit in 25 Jahren noch nicht fertig bin, zog nicht so ganz. Also musste ich die Fotos heimlich machen (und die Zettel später wieder reinkleben - was ja nicht so schwer war, einfach auf jede Seite eins).

Sweet Flowers

Aber ein bisschen hat sie ja auch recht. Dieses Buch ist ein richtiger Kleinmädchentraum. Und auch schon gereiftere Frauen im mittleren Alter finden sicher noch gefallen daran (ich sprech jetzt mal nicht nur von mir...). Und wenn schon nicht zum Nachbasteln, dann zum Anschauen.

Peggy Porschen hat inzwischen sehr viel Zuckerbäckererfahrung (seit 2003) und sie war auch eine der ersten, deren Tortendekorationsbücher auf deutsch übersetzt wurden. Und so ist auch dieses Buch mit Anleitungen für Zuckerblumen auch wieder eines der ersten seiner Art, das auf deutsch erhältlich ist.
Seit 2010 sind ihre Backwerke in einer Konditorei mit Café im Londoner Stadtteil Belgravia für jeden erhältlich und seit Anfang 2011 bietet sie in ihrer Academy verschiedenste Workshops rund ums Backen und Dekorieren von Torten an.
Sie selbst schreibt über dieses Buch, das es ihr liebstes und anspruchsvollstes Werk ist.

Der unverwechselbare Peggy-Porschen-Stil blinzelt einem von der ersten Seite an entgegen.
Pastellig-romantische Blumen auf Torten und Törtchen, wohin man blickt.

Nach einer nicht zu lang gehaltenen persönlichen Einführung geht es auch gleich mit den Grundlagen los.
Reich bebildert erhält man sämtliche notwendigen Informationen zu Grundausstattung, Spezialwerkzeugen, Blütenpaste (inkl. Rezept, auch wenn sich hier bei der Verwendung von Trockeneiweiß ein Fehler eingeschlichen haben muss, für normales Eiweiß passt es aber).

Und schon landet man mitten in den schönsten Blumenträumen.
In den folgenden Kapiteln werden jeweils eine oder mehrere Blumenarten vorgestellt und wie die entsprechende abgebildete Torte dekoriert werden soll, damit sie auch so aussieht.


Es gibt folgende 24 Torten ( und etwas mehr Blumen) zum "Nachbasteln":

  • Frühlingsblütenbouquet (Narzisse, Hahnenfuss, Hyazinte, Primel)
  • Violette Stiefmütterchen (Stiefmütterchen)
  • Frangipanis
  • Nelken-Pomander (Nelken)
  • Rosen und Maiglöckchen
  • Schneebälle
  • Dahlie Café au lait (Dahlie)
  • Gänseblümchenkranz (Gänseblümchen)
  • Herabfallende Hortensien (einzelne Blüten und eine Kugel)
  • Rosen - Veilchen - Cupcakes (Rosen, Veilchen)
  • Island - Mohn
  • Weisse Rosen und Blütenblätter
  • Ombré Blütenblätter
  • Wickenstrauss
  • englische Rosen
  • Schmuckkörbchen (Cosmea)
  • Pfingstrosen
  • Chrysanthemenbäume (Chrysanthemen)
  • weisse Orchideen (Singapur - Orchidee, Motten - Orchidee, Cattleya - Orchidee)
  • Feuerrote Anemone
  • Vintage - Blütenpracht (Rose, Hortensie, Stephanotis)
  • Kirschblüten
  • Kamelienspitze (Kamelie)
  • Blütenkaskade (Geißraute, Freesie,Papageientulpe, Pfingstrose)
Im Anschluss an die einzelnen Projekte gibt es noch ein Kapitel über Grundlagen. Hierbei werden Zeitplanung und das Backen der Kuchen (Grundausstattung dafür, Auskleiden einer Kuchenform, 3 Rezepte für Kuchen, Rezepte für englische Buttercreme, Ganache und Zuckersirup, Schichten und Überziehen von Lagentorten) behandelt. Auch findet man detaillierte Anleitungen zum Arbeiten mit Royal Icing und Aufbauen von mehrstöckigen Torten. Begriffserklärungen und ein Mengenleitfaden für verschieden große Kuchenformen runden das ganze ab.

Peggy Porschen

Nun aber zum wichtigsten, den Anleitungen. Sie sind immer auf die gleiche Weise aufgebaut. Zu Beginn werden Zutaten und Arbeitsmittel aufgelistet. Dann folgt die Vorgehensweise übersichtlich mit Schritt für Schritt Anleitungen  und Verweisen zu den zugehörigen zahlreichen Fotos der einzelnen Arbeitsschritte. Die Anweisungen sind detailliert und lesen sich schlüssig. Es gibt genaue Angaben, was für eine Torte für das Projekt benötigt wird und wie sie für die Blüten vorzubereiten ist - Tortengröße in Höhe und Durchmesser,...).
Werden Gestecke zusammengesetzt, so ist auch das Binden der einzelnen Blumen genau aufgezeigt und wie das ganze an der Torte befestigt werden soll.

Neben Blüten, die mit Ausstechern (ganz geschäftstüchtig meist Peggy-Porschen-Ausstecher) hergestellt werden, gibt es auch ein paar Anleitungen für schnellere und einfachere Blüten mit z. B. einem Sunflower-Präger für die ganzen Hortensienblüte oder komplett mit First - Impressions - Silikonförmchen wie die Chrysanthemen.


 
Im Vergleich zu anderen Zuckerblumenkünstlern wie Alan Dunn oder Paddi Clark eher stilisierte Blüten, immer schön pastellig und auch romantisch angehaucht.

Ich muss zugeben, die meisten Blüten sind schön anzusehen, aber manche ihrer Rosen gefallen mir einfach nicht besonders gut  (die zu sehr stilisierten, ich mag sie lieber lebensechter), sie sind mir fast zu grob und ähneln eher Marzipanrosen. Aber das Buch hat auch mir noch einige neue Anleitungen geboten (obwohl ich schon 3 englischsprachige Bücher zum Thema habe).

Und noch etwas hat mich ein bisschen gestört: es wird fast durchgängig (Roll-) Fondant, ein eigentlich fest stehender Begriff zum Überziehen der Torten als "Glasur" bezeichnet. Glasur ist für mich persönlich etwas ganz anderes (nämlich etwas, das flüssig außen auf eine Torte gestrichen wird). Auch die Technik, Blumen mit einem Mexican Hat herzustellen wird wortwörtlich als "mexikanischer Hut"übersetzt ( was sich für mich lustig angehört hat, aber ich bin eben nur englische Zuckerblumenbücher gewohnt).
Vielleicht sind der Übersetzerin die gebräuchlichen Begriffe in der "Motivtortenszene" unbekannt gewesen?
Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Denn das Buch ist meiner Einschätzung nach sowohl für Anfänger als auch Fortgeschrittene Blumenkünstler eindeutig eine Empfehlung wert.
Das Herstellen der Blüten funktioniert mit etwas Übung und Improvisationstalent sicher auch mit Ausstechern anderer Hersteller oder (wenn nur wenige Blüten hergestellt werden sollen)  indem man sich Schablonen bastelt und mit dem Schneidrädchen die Blütenblätter einzeln ausschneidet.


Insgesamt ein richtiger Augenschmaus und die Bettlektüre meiner Kleinen (die das gewichtige und umfangreiche Buch gerade so halten kann, ohne dass es ihr dabei auf die Nase fällt).

Wer nach diesem Roman noch nicht das Interesse verloren hat:

Peggy Porschen *
Sweet Flowers
Fackelträger Verlag
ISBN 9783771645571
 
Wir haben uns an die Arbeit gemacht und Frangipanis nachgebastelt. Damit können wir wohl auch bestätigen, dass die Anleitungen funktionieren und die Blumen durchaus machbar sind (ich muss aber wohl schreiben, dass Frangipanis jetzt auch nicht die schwierigsten Blüten sind). Da ich keinen tropfenförmigen Ausstecher besitze, habe ich einen herzförmigen genommen und die Herzen in der Mitte halbiert.


Noch ein Dankeschön an der Fackelträger Verlag, der mir das Buch zur Rezension überlassen hat.
Dies hatte keinerlei Einfluss auf meine Meinung zum Buch.








Die mit * versehenen Links sind Affiliate-Links


peanut butter chocolate cookies /Erdnussbutter-Schoko-Cookies

$
0
0
Hier kommt das Gegenstück zu den Cayucos Cookies, die ich im Frühjahr mal verbloggt hatte und von denen ich doch etwas enttäuscht war.

 
Hier aber überhaupt gar nicht. Alle Erdnussbutter- und Schokofans sollten dieses Rezept von Dan Lepard unbedingt mal probieren - für mich die beste Art, ein angebrochenes Glas Erdnussbutter (das zumindest bei mir etwas verloren im Schrank stand) zu verwerten. Dan Lepard macht seine Cookies allerdings ohne Schokolade, aber für mich gehört das in Cookies einfach rein.
 
Der Teig wird durch den doch nicht unerheblichen Fettgehalt schön mürbe, aber für einen zumindest ansatzweisen gesunden Ausgleich sorgen noch ein paar knackige Haferflocken.

 

Peanut Butter Chocolate Cookies

200 g Erdnussbutter "crunchy"
125 g weiche Butter
175 brauner Zucker
150 g normaler Zucker
1/2 TL gemahlene Vanille
1 Ei
150 g Mehl
100 g kernige Haferflocken
1 TL Natron
125 g dunkle Schokolade (bei mir 70% Kakaogehalt), in Stückchen geschnitten
 
 

Backofen auf 170°C vorheizen. Erdnussbutter, Butter mit beiden Zuckerarten und der Vanille schaumig schlagen.
Ei unterrühren.
 
Mehl mit Haferflocken und Natron mischen und zusammen mit den Schokostückchen ebenfalls unterrühren.
 
Mit einem EL kleine Häufchen (von ca. 30 g) auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech setzen und nur solange backen, bis sie aufgegangen sind und sich am Rand bräunen. Das dauert ungefähr 12 bis 14 Minuten.
Mit dem restlichen Teig genau so verfahren (ich habe 3 Bleche mit jeweils ca. 12 Cookies herausbekommen).
 
Kurz auf dem Blech abkühlen lassen, bis sie etwas fester geworden sind, dann zum vollständigen Auskühlen auf ein Drahtgitter setzen.
 

Gedämpfte Schokoladencreme im Gläschen mit Tonkahäubchen

$
0
0
Nachdem ich jetzt einen Monat ausgesetzt habe, habe ich heute wieder einen Beitrag für Zorras monatliches Blogevent. Dieses Mal richtet Claudia von Geschmeidige Köstlichkeiten das Event aus und sucht Rezepte für "Smooth Food". Damit sind nicht (nur) die zur Zeit fast allgegenwärtigen Smoothies gemeint. Auf Claudias Blog dreht sich nämlich alles um genussvolle Rezepte für Menschen mit Kau- und Essproblemen. Durch eine ehemalige Studienkollegin weiß ich, wie schnell man zum Beispiel durch einen Unfall mit folgender Kiefer-OP selbst vor einem solchen Problem stehen kann.
Bei ihr finden aber nicht nur Betroffene leckere, optisch ansprechende und in der Textur interessante Anregungen, auch Menschen, die zum Glück nicht an Kauproblemen leiden, werden ihre Rezepte ansprechend finden und einiges zum Nachkochen finden.

Ich wollte ein Dessert machen und ging mal davon aus, dass die meisten Betroffenen weiche und labbrige Rezepte im Puddingstil für Desserts schon zu genüge kennen. Bei mir sollte es etwas Kompakteres mit mehr Mundgefühl, etwas Intensives und auch ein bisschen Luxuriöses geben. Und da kommt bei mir meist gleich Schokolade in Spiel.
Dass hier immer wieder gerne Neues und auch außergewöhnlichere Zubereitungsarten ausprobiert werden, davon konntet ihr ja hier stellenweise schon ausgiebigst lesen. Und natürlich mache ich auch nicht vor unserem Dampfgarer halt - wenn man so ein Gerät hat, sollte es schließlich auch genutzt werden. Nur zur Deko eignet es sich nicht besonders gut - soooo hübsch ist er auch wieder nicht. Also nutzte ich die Gelegenheit.

Es regnete wie wahnsinnig und wir hatten auch wirklich Lust was süßes-schokoladiges. Wie schon oft in diesem Fall wurde ich in dem Buch Schokolade. Die Kochschule fündig, denn mir ist die Schokocreme eingefallen, die ich mir bisher immer verkniffen habe. Dort allerdings mit Espressogelee -brrr, bei uns mit etwas luftigerem obendrauf, einem mit Tonkabohne aromatisiertem Sahnehäubchen.


Nach dem Probieren muss ich gestehen - das ist wirklich keine Schokocreme für jeden Tag. Sie ist für echte Schokoladenjunkies, nämlich extrem schokoladig und durch die 70%ige Schokolade doch eher herb als süß. Kindern macht man damit nicht unbedingt eine Freude (die essen eher nur das Sahnehäubchen). Die Kombination mit hohem Kakaogehalt und eher wenig zugegebener Flüssigkeit sorgt für eine relativ feste Creme, deren Konsistenz an eine Ganache erinnert und viel fester als zum Beispiel Pudding ist. Geschmacklich schön intensiv, aber man sieht die Kalorien fast direkt vom Löffel auf die Hüften hüpfen, so gehaltvoll ist sie.
Ich musste feststellen, dass es wohl nicht nur ein Zuckerkoma sondern auch ein Schokokoma gibt. Nachdem ich nämlich mein Gläschen vernichtet hatte (und eigentlich wirklich pappsatt war), musste ich noch ein paar Löffel der Reste meiner Zwerge essen (die mir zum Wegwerfen zu schade waren) - danach war mir den ganzen Mittag gelinde gesagt nicht mehr ganz so wohl.

Für diese Creme braucht man aber nicht unbedingt einen Einbaudampfgarer, es genügt auch ein Dämpfkorb oder -einsatz für einen Kochtopf oder auch ein Wasserbad im Backofen.

Und noch ein Tipp: Hier werden sehr wenige Zutaten verwendete, dadurch steht und fällt der Geschmack dieses Nachtischs mit der Qualität der verwendeten Schokolade - nehmt also wirklich nur eine, die euch auch pur wirklich gut schmeckt. Wer es etwas süßer mag, kann auch Schokolade mit nur 60% Kakaogehalt verwenden, braucht dann aber etwas mehr, damit die Creme fest wird (das liegt am geringeren Kakaobuttergehalt)

Wir haben 4 flache, breite Gläschen mit 7,5 cm Durchmesser und 3 cm Höhe genommen. Ich würde etwas kleinere empfehlen (oder die Schokolade in einer dünneren Schicht einfüllen und vielleicht 6 Stück dann befüllen), damit die Portionen nicht ganz so mächtig werden.
Bei kleineren Gläschen kann die Garzeit dann um einige Minuten reduziert werden (ich würde sie ungefähr 15 Minuten garen).


Gedämpfte Schokocreme mit Tonkahäubchen

Schokoladencreme:
120 g dunkle Schokolade (70% Kakaogehalt) oder 140 g mit 60% Kakaogehalt
100 ml Milch
1 Ei
1 Eigelb
 
Sahnehäubchen:
100 ml Schlagsahne
1 TL Zucker
1/4 Tonkabohne, frisch gerieben
 
Die Schokolade schmelzen, am besten in einer hitzefesten Schüssel im Wasserbad.
In einem separaten Topf die Milch stark erhitzen und kurz vor dem Aufkochen von der Hitzequelle nehmen.
In 3 Portionen nacheinander zur flüssigen Schokolade geben, dazwischen jeweils immer gut mit einem Teigschaber unterrühren.
Ei und Eigelb leicht verschlagen und unter die Schoko-Milchcreme rühren, bis alles homogen ist.
 
Auf 4 bis lieber 6 hitzefeste Schüsselchen verteilen. Diese mit Frischhaltefolie möglichst dicht abdecken.
 
Im Dampfgarer:
In das Lochblech auf der 3. Schiene in den Dampfgarer geben. 15 (kleinere Gläschen) bis 20 (Gläschen mit 7,5 cm Durchmesser) Minuten lang bei 85°C Dampftemperatur garen.
 
Im Kochtopf mit Dämpfeinsatz:
In den Dämpfeinsatz stellen, Topf verschließen und bei mittlerer Temperaturstufe auch je nach Gläschengröße 15 bis 20 Minuten garen.
 
Im Wasserbad :
Backofen auf 100°C vorheizen. Ein Backblech einschieben und ca. 1 cm hoch mit kochendem Wasser füllen). Die Gläschen direkt in das heiße Wasser stellen und ebenfalls 15 bis 20 Minuten garen.
 
Nach dem Garen vollständig abkühlen lassen.
 
In der Zwischenzeit kann man die Sahne zusammen mit Zucker und Tonkabohne fest, aber nicht komplett steif schlagen.
Jeweils eine großen Klacks auf die Schokocreme setzen und nach Wunsch noch mit Schokoladenraspeln bestreuen.
 


Ich bin noch was schuldig - das letzte Treffen der Ulmer Tortenverrückten

$
0
0
Am 20. Juli (leider auch schon wieder ein paar Tage her) war es nach längerer Zeit endlich wieder soweit: Torten"Stammtisch" bei Caro von der Backwerkstatt.


Caro war so lieb und hat 4 Tortenverrückte (Birgit, Vanessa, Tamara und meiner einer) zu sich in ihren Kursraum eingeladen, um gemeinsam mal wieder ein bisschen mit Zucker zu basteln. Da sie dort normalerweise Kurse rund um Motivtorten gibt (schaut mal ihr Kursprogramm an), ist sie dort für solche Anlässe bestens ausgestattet. Wir kannten alle Caros Kursraum schon, die restlichen Teilnehmer unseres Treffens hatten schon bei Caro verschiedene Kurse gemacht und ich durfte mit meinen Mädels bei ihrer Einweihung im April dort auch schon Rosen aus Blütenpaste herstellen.

Caro und ich hatten ein kleines Programm vorbereitet. Wir wollten Cupcakes etwas sommerlich dekorieren und so zeigte Caro uns, wie man kleine Frangipanis aus Blütenpaste herstellt. Es entstanden süße kleine Blüten, die sich sehr gut auf den Cupcakes machten.
Ich hatte natürlich nicht nur meine Kamera daheim vergessen (die Fotos, die ihr hier seht, hat mir Caro zur Verfügung gestellt - Danke!), sondern auch vergessen, Cupcakes zu backen.
Also auch noch ein Dankeschön an Tamara, die nicht nur mich mit leckeren frisch gebackenen Blaubeermuffins mit Zucker-Muskatkruste versorgte.


Mein Anteil am Treffen waren ganz einfache Zuckerblüten, die nur aus ausgestochenen Kreisen hergestellt werden und durch ein bisschen Falten erheblich komplizierter aussehen, als sie sind. Sie erinnern an aus Filz oder Stoff genähte Blumen und auch wenn sie nicht lebensecht aussehen, finde ich sie doch ganz hübsch.


Das Highlight des ganzen Treffens war aber die Einweihung von Caros Shopecke. Dort können ihre Kursteilnehmer sich jetzt direkt eine Grundausstattung besorgen, ohne lange in diversen Onlineshops suchen zu müssen (in diesem Bereich ist Ulm und Umgebung eben noch ein Dorf - Motivtortenkram gibt es dort nicht). Neben diversen Werkzeugen gibt es auch Backformen, Fondant zum Eindecken, Blütenpaste und sonst noch vieles, was das Bäckerinnenherz begehrt.


Hier sieht man die Shopecke im Hintergrund.

Und hier richtig:

Und irgendwann demnächst werde ich mir die Backwerkstatt-Schürze auch noch zulegen. Nicht nur, weil ich in der Küche ein kleines Ferkel bin und regelmäßig ein Schweinerei veranstalte. Und die Schürze natürlich auch sehr nett aussieht.
Sondern auch, weil ich einen erheblichen Nachteil an der neuen Küche entdeckt habe. Die neue Arbeitsplatte ist etwas höher als die alte und jetzt aus Stein. Deshalb weiß ich nicht genau, an was es von beidem liegt - aber seit dem Umzug werden mir sämtliche T-Shirts und sonstigen Oberteile um den Hosenbund/-knopf rum mit kleinen Löchern verziert. Nachdem ich das eine Weile beobachtet habe, weiß ich jetzt, dass die Reibung des Hosenknopfes an der Arbeitsplatte sämtliche nicht so stabilen Stoffzwischenlagen einfach niedermacht. Ich denke mal, eine Schürze ist eine wesentlich sinnvollere Investition als jede Woche 3 neue T-Shirts.

Übrigens blogtgt Caro auch und zwar auf "Mit Liebe gebacken" und Birgit findet ihr bald auf Birgits Backzauber. Von Caro gibt es jetzt ganz aktuell für alle Interessierten einen Newsletter. Dort findet ihr nicht nur Termine und Neues der Backwerkstatt, sondern auch Aktuelles aus der Region (was mit Backen und Co. zu tun hat - z.B. die Cake Germany-Messe in Esslingen). Schaut einfach auf die Backwerkstatt vorbei und fordert ihn über das Kontaktformular an.


Noch ein Dankeschön an Birgit für das sehr leckere Johannisbeergelee!

Raspberry Velvet MiniGugl

$
0
0
Vor einer Weile habe ich euch bei Facebook meine von Maren von Malus Köstlichkeiten geschenkte Miniguglform gezeigt. Da meine Mädels total auf sie abgefahren sind, sollte sie auch schnell ausprobiert werden. Man sollte es nicht glauben, trotz Backwahn und allem zugehörigen (tausend Backformen, Bücher, Dekokram,...) hatte es bisher keine Miniguglform in meine Küche geschafft - obwohl sie schon eine Weile auf meiner heimlichen Wunschliste stand. Noch mal ein dickes Danke an Maren!


Aber jetzt bin ich dann auch endlich voll im Trend und kann mitgugln (wie immer ein bisschen später dran als alle anderen :-) ).

Ich wollte was farblich passendes zur Form machen, fragt mich aber nicht, wie ich auf die seltsame Idee gekommen bin, den die Form ist rot. Und Farbe im Kuchen verwende ich eigentlich nicht so gern (nur ab und an auf der Deko, die die meisten sowieso nicht mitessen).
Und so blieb fast nichts anderes übrig, außer Red Velvet MiniGugl. Eine liebe Leserin brachte mich noch auf die Idee, Himbeeren reinzupacken, was ich dann in Form von Himbeerpulver auch gemacht habe (meines ist von Madavanilla - Himbeer Fruchtpulver). Wer keins hat, lässt es einfach weg, dann ist es das Originalrezept, allerdings ohne den leckeren Himbeergeschmack (sie schmecken dann nur leicht schokoladig).
Auch auf die Farbe kann man ohne irgendwelche Auswirkungen verzichten - sie sind dann eben nicht rot sondern eher hellbraun.

Herausgekommen (falls sie raus wollten...) sind saftige und doch fluffige kleine Küchlein, die perfekt in eine kleine Hand passen. Natürlich durfte das zugehörige Cream Cheese Frosting mit weisser Schokolade nicht fehlen, das geschmacklich perfekt passt. Und die Gugl-Öffnung in der Mitte bietet sich auch einfach zum Was-Rein-Füllen an.
Im Vergleich zu anderen Rezepten mit reinem Frischkäse gibt hier die saure Sahne ein etwas säuerlicheres und frischer schmeckendes Frosting. Die Idee ist von Rose Levy Beranbaum aus dem Heavenly Cakes - Buch.

Trotz heftigstem Einfetten habe ich leider nur die Hälfte der Gugl unbeschadet aus der Form bekommen, was sich aber nach öfterem Backen hoffentlich von selbst erledigt. Und so war es zusätzlich noch ganz praktisch, dass ich noch etwas Frosting zubereitet hatte - das eignete sich nämlich auch hervorragend als Klebstoff, um die kleinen Scheisserchen wieder zusammenzupuzzeln.

Das Rezept ergibt ungefähr 45 Minigugl.



Raspberry Velvet MiniGugl

Teig:
100 g Butter, weich
175 g Zucker
1 Prise Salz
1 Ei
25 g Zartbitterschokolade, geschmolzen
2 EL Sonnenblumenöl
1 TL Essig
1 EL Himbeerpulver (optional)
1/4 TL rote Speisefarbe (optional, im Original 2 TL)
1 Msp gemahlene Vanille
120 g Sahne
200 g Mehl (Type 405)
1/2 TL Backpulver
1/2 TL Natron
1 EL Backkakao

White Chocolate Cream Cheese Frosting:
45 g weiße Schokolade
65 g Frischkäse, glatt gerührt
15 g Butter, weich
1 TL saure Sahne
 
Ofen auf 175°C vorheizen, und die Vertiefungen der Miniguglform ausfetten.
 
Für den Teig Butter und Zucker mit Salz schaumig rühren. Das Ei unterschlagen.
Geschmolzene Schokolade, Öl, Essig, Himbeerpulver, Vanille und die rote Farbe zugeben und unterrühren.
 
Mehl, Backpulver, Natron und Kakao mischen. Abwechselnd in ca. 2 Portionen mit der Sahne zugeben und jeweils gut mit einem Spatel unterheben.

Die Förmchen fast eben voll füllen. Ich habe es zuerst mit einem Teelöffel versucht, bin dann aber sehr schnell auf einen Gefrierbeutel umgestiegen, dem ich eine Ecke abgeschnitten habe. So konnte ich ihn wie einen Spritzbeutel benutzen.
 
In ungefähr 18 Minuten goldbraun backen, dann aus dem Ofen nehmen, 10 Minuten abkühlen lassen und dann aus der Form lösen und auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen. Die Form erneut ausfetten und mit Teig befüllt nochmals auf die gleiche Art backen. Ich hatte soviel Teig, dass auch ein dritter Backdurchgang nötig war (meine Mädels freuten sich über die vielen Gugls).

Während die Gugl backen, kann das Frosting zubereitet werden. Dazu einfach die weiße Schokolade über einem warmen Wasserbad schmelzen. Die weiche Butter zugeben und unterrühren, bis sie komplett eingearbeitet ist. Frischkäse und Saure Sahne ebenfalls einrühren, bis alles eine homogene Masse ergibt.





Eine kleine Meerjungfrau

$
0
0
Zu Beginn des Sommers im Juni/Juli häufen sich bei uns die Geburtstage. Und die Kinder warten inzwischen schon auf eine Zuckerfigur, die sie dann als Deko für ihre Kindergeburtstagstorte verwenden können (bevor sie meist bis auf das letzte Zuckerstückchen vernichtet wird, aber zum Glück nicht an einem einzigen Tag).

 
Johanna, die Größte meiner Schwester, wurde 7 und wollte mit ihren Freundinnen und Freunden einen Unterwassergeburtstag feiern.

Da darf natürlich eine Meerjungfrau auf der Torte nicht fehlen, damit die "echten" Meerjungfrauen und Wassermänner eine standesgemäße Party feiern können.


Wie immer aus Modelierfondant mit 2 Zahnstochern als Inhalt, um sie etwas abzustützen. Inzwischen bekomme ich die Hautfarbe auch halbwegs hin (meine erste Meerjungfrau für meine Kleine vor 1 1/2 Jahren sah aus, als ob sie zu lange auf der Sonnenbank verbracht hätte).






Parmesan-Grissini - vorsicht, herzhaft!

$
0
0
Ein Rezept aus dem wunderbaren Buch "Made in italy " von Giorgio Locatelli.


Sie sind knusprig, würzig und der Teig ist viel besser zu verarbeiten als bei den Laugengrissinis (da fester) für den gleichen Anlass im letzten Jahr. Es war nämlich wieder Nachbarschaftshock angesagt. Und ich bin immer noch nicht der Salatheld - und bringe deshalb auch keinen mit. Für den Hausgebrauch kann ich inzwischen ganz gut Salate machen (ich habe erst mit 30 angefangen, dieses Grünzeug zu essen), aber jemand anderen kann ich das , was ich da  so fabriziere nicht zum Verzehr anbieten. Ich will ja keinen Nachbarschaftsstreit heraufbeschwören ;-) - "Die wollte uns vergiften...)

Aber Backen klappt ja halbwegs und meist auch ohne größere Zwischenfälle. Also habe ich mich daran gemacht, eine ganze Serie von Käsegebäck zu produzieren.

Und diese hier waren die absoluten Lieblinge meiner beiden Mädels (und irgendwie auch aller anderen Kinder) aus der Käsegebäckreihe. Und auch sicher das kalorienärmste. Ich selbst kann mich noch nicht entscheiden, ob mir diese hier oder doch die Chilli-Mandel-Biscuits lieber waren, deren Rezept in ein paar Tagen kommt.

Sie werden zwar garantiert nicht alt, aber sollte der Fall doch eintreten - vielleicht weil ihr die 4-fache Menge für nur 2 Personen zubereitet habt, dann kann man sie fein zermahlen auch wunderbar als besonders schmackhafte Panade für Hähnchenbrust oder ähnliches verwenden.


Parmesan-Grissini

50 g weiche Butter
200 ml Milch
10 g Hefe
375 g Weizenmehl Type 550
50 g fein geriebener Parmesan
10 g Salz


Mehl in eine Schüssel geben. Eine Kuhle formen und die Milch hineinschütten. Hefe reinkrümeln, mit etwas Mehl vom Kuhlenrand verrühren und 15 ruhen lassen.

Alle anderen Zutaten für den Hefeteig zugeben und kräftig (und lange) zu einem glatten Teig verkneten.

Teig auf eine saubere Arbeitsfläche legen und mit einem feuchten Geschirrtuch zugedeckt ungefähr 30 Minuten gehen lassen.

Dann breit und flach drücken, mit den Fingern mehrere Löcher hineindrücken und zuerst das Linke, dann das rechte Drittel auf das mittlere Drittel falten. Wieder mit den Finger Löcher eindrücken und nochmals abgedeckt 30 Minuten ruhen lassen.

In dieser Zeit nach 15 Minuten den Backofen auf 230°C vorheizen und 2 Backbleche mit Backpapier auslegen.

Die Arbeitsfläche bemehlen, den Teig halbieren und jeweils zu einem großen Rechteck ausrollen (aber nicht breiter als euer Backblech!).

Quer in ungefähr 1 cm breite Streifen schneiden und jeden Streifen locker von der Mitte aus zu den Rändern hin leicht rund rollen. Der Teig soll dabei leicht gedehnt werden.

Auf die Backbleche legen. Sollten die Stangen an den Enden noch etwas dickere Knubbel haben, diese jetzt mit dem Finger etwas platter drücken.

Nochmals 10 Minuten ruhen lassen, dann die Temperatur des Ofens auf 180°C herunterschalten und die Grissini in ca. 15 Minuten goldbraun backen.

Auf einem Gitter komplett abkühlen lassen, dann steht dem Knabberspaß nichts mehr im Wege.



Käse-Hafer-Knusperfinger - vorsicht herzhaft!

$
0
0
Nochmal Knabberkram in herzhaft. Ich habe mich für den Nachbarschaftshock ausgiebigst ausgetobt in der Küche, da ich so viele herzhafte kleine Rezepte zum Nachbacken auf der Liste habe und so wenig Gelegenheit, sie dann auch wirklich zu backen. Wir knabbern das nicht nur einfach so weg, da mein Mann Käse in jedweder Form (außer auf Pizza) verschmäht und die Zwerge eher Süßschnäbel sind. Und ich selbst kann bei dem ganzen Süßkram hier nicht auch noch viel Knabberkram essen, sonst passe ich bald nicht mehr in meine Küche.



Diese Knusperfinger fallen schon fast in die Kategorie gesund (aber eben nur fast).
Es sind Haferflocken drin, die für einen kräftigen Biss und Knusprigkeit sorgen und auch noch ein bisschen Dinkelmehl, das für ein besseres Gewissen sorgt.

Ansonsten haben sie als ungewöhnliche Zutat noch gemahlenen Senf zu bieten. Dadurch bekommen sie einen etwas ungewöhnlicheren, interessanteren Geschmack und eine ganz leicht Schärfe.

Das Original ist von Dan Lepard aus dem Buch Short and Sweet und wird dort mit Blauschimmelkäse (Stilton) zubereitet (den ich wiederum nicht mag und deshalb durch eine Käsemischung aus Gouda und Emmentaler ersetzt habe).


Käse - Hafer-Knusperfinger

75 g Haferflocken (blütenzart)
100 g mittelalter Gouda, fein gerieben
100 g Emmentaler, fein gerieben
100 g weiche Butter
2 TL Senfpulver (gemahlener Senf aus dem türkischen Lebensmittelladen)
2 Eigelbe
1 EL kaltes Wasser
100 g Mehl Type 405
50 g Dinkelmehl
1/2 TL Salz


Ofen auf 180°C vorheizen und die Haferflocken auf einem Backblech goldbraun rösten. Abkühlen lassen und zuvor Ofen wieder ausschalten.

Käse, Butter, Senf, Eigelbe und Wasser zu einer halbwegs homogenen Mischung verrühren. Die restlichen Zutaten mit den Haferflocken zugeben und zu einem weichen Teig verarbeiten.
Eine Kastenform mit 30 cm Länge mit Frischhaltefolie auslegen und den Teig darin verteilen, indem ér flach hineingepresst wird. Mit Frischhaltefolie abdecken und ungefähr 2 h kühl stellen (oder auch für eine spätere Verwendung tiefkühlen.

Backofen auf 180°C vorheizen und 2 Backbleche mit Backpapier auslegen.

Den gekühlten Teigblock aus dem Kühlschrank nehmen, auswickeln und quer zur langen Seite in ca. 4 mm dicke Scheiben schneiden, die auf die Backbleche gelegt werden.

Sie können sehr nahe nebeneinander liegen, da sie nicht breit laufen.

In 15 Minuten knusprig und goldbraun ausbacken, dann auf dem Blech abkühlen lassen (zu Beginn noch sehr leicht zerbrechlich!).







Chili-Mandel-Biskuits - vorsicht herzhaft!

$
0
0
Das letzte Nachbarschaftshockrezept und der vorerst letzte Teil meiner kleinen "Vorsicht, herzhaft!"-Reihe. Wunderbar mürb und doch knusprig. Und wieder mit etwas Biss, dieses Mal von den ganzen blanchierten Mandeln.


Chili und geräucherter Paprika sorgen für eine milde Schärfe und leichtes Raucharoma, der Knoblauch für Würzigkeit.

Geschmacklich für mich das perfekte und etwas außergewöhnlichere Käsegebäck, wenn die Kalorien keine Rolle spielen.

Optisch sicher etwas gewöhnungsbedürftig, da der geräucherte Paprika bei mir für eine fast schon orangefarbene Färbung der Biscuits gesorgt hat. Aber so fallen sie wenigstens farblich etwas aus dem Rahmen zwischen einheitlich hellbraunem Käsegebäck und machen zu recht auf sich aufmerksam.

Wieder war das originale Rezept dafür von Dan Lepard, aus diesem Buch hier: Short and Sweet. Den dort verwendeten Cheddar habe ich durch einen kräftigen Bergkäse ersetzt.
Man kann eigentlich alle Sorten nehmen, so lange sie gut schmelzen und einen etwas kräftigeren Geschmack haben.

Und wie Zorra es geahnt hätte - diesen Monat dreht sich in ihrem Event alles um  Käse, genauer gesagt Schweizer Käse. "Schweizer Käse Sehnsucht" ist das Thema und für dieses Rezept würden sich wohl Gruyère, Appenzeller, Emmentaler oder auch Sbrinz eignen - entscheidet selbst.

Blog-Event CII - Schweizer Käse Sehnsucht (Einsendeschluss 15.10.2014)

Für uns hat es dieses Käsegebäck definitiv nicht zum letzten Mal gegeben.


Chili-Mandel-Biscuits


175 g weiche Butter
175 g würziger Bergkäse, fein gerieben
1 TL Chiliflocken
3/4 TL Salz
2 TL gemahlene Paprika, am besten geräuchert
1 kleine Zehe Knoblauch, zu einer Paste zerdrückt (geht mit confierten besonders gut)
175 g Mehl Type 405
2 TL kaltes Wasser
150 g ganze blanchierte Mandeln (d.h. ohne Haut)

Ofen auf 180°C vorheizen und die Haferflocken auf einem Backblech goldbraun rösten. Abkühlen lassen und zuvor Ofen wieder ausschalten.

Käse, Butter, Gewürze und Knoblauch zu einer halbwegs homogenen Mischung verrühren. Mehl und Wasser zugeben und zu einem weichen homgenen Teig verarbeiten.
Mandeln kurz von Hand unterkneten, bis sie gleichmäßig verteilt sind.
Ein Stück Frischhaltefolie mit ca. 40 cm Länge glatt auf der Arbeitsfläche auslegen und die Hälfte des Teiges darauf geben. Die Folie über den Teig schlagen und so lange mit leichtem Druck hin und herrollen, bis sich eine zylindrische Rolle mit ca. 5 cm Durchmesser gebildet hat. Mit der anderen Teighälfte wiederholen und beiden Teigrollen für 1 h tiefkühlen. Die Rolle sollte ziemlich fest, aber noch schneidbar sein

Backofen auf 180°C vorheizen und 2 Backbleche mit Backpapier auslegen.

Die beiden Rollen aus dem Gefrierschrank nehmen, auswickeln und 1cm dicke Scheiben schneiden, die auf die Backbleche gelegt werden.

Etwas Abstand lassen, die Biscuits  laufen etwas breit.

In 20 bis 25 Minuten knusprig und goldbraun ausbacken, dann auf dem Blech abkühlen lassen (zu Beginn sind sie noch sehr leicht zerbrechlich!).



Birnen-Haselnusskuchen mit Streuseln

$
0
0
Sind eure Kinder/sonstigen Familienmitglieder auch leicht mäkelig? Den Anfang zu diesem Kuchen machte nämlich ein Beutel Birnen, den uns die Nachbarin meiner Eltern mitgeschickt hatte (so langsam werden wir hier von allen Seiten mit Grundmaterial für den Blog versorgt...).
Wie ich hatte der Großteil der Birnen (sie sind eben sehr empfindlich) schon seine besten Tage hinter sich. Leicht angeschlagen, etwas überreif und nicht mehr ganz taufrisch - so wie ich mich gerade jeden Morgen fühle. Meine Mitesser lassen solches Obst zum Frisch-Essen liegen (sämtliche Umerziehungsversuche scheiterten bisher erfolglos - ich hoffe mal, dass sie mich, wenn ich mal etwas angeschlagen unten an der Treppe liege, nicht auch liegen lassen).
Mit mir kann man in diesem Zustand nicht besonders viel anfangen, aber Birnen sind gerade dann perfekt, um weiterverarbeitet zu werden. Nämlich sehr saftig und butterzart.


Also schnappte ich mir das neu auf deutsch erschienene Buch von Nigel Slater - sein Küchentagebuch und suchte mir ein Testrezept mit Birnen. Denn bevor ich euch das Buch vorstelle, müssen die Rezepte ja sowieso ausprobiert werden.

Ich wurde schnell fündig - einfache Kuchen stehen hier ja für jeden Tag sehr hoch im Kurs. Und wenn dann noch Streusel dabei sind sowieso.
Und dann schafft Nigel Slater es mal wieder, aus einem einfachen Kuchen mit ganz normalen Zutaten etwas Besonderes zu machen. Denn der Kuchen an sich ist schon gut und die Kombination Nuss-Birne-Zimt ein richtiger Klassiker. Aber der eigentliche Clou ist der eingekochte Sirup der weich gekochten Birnen. Dieses saftig-zimtige und leicht säuerliche Topping, das nur stellenweise darübergeträufelt wird, macht aus einem normalen Kuchen dann doch ein Geschmackserlebnis.

Zuerst kam mir die Backzeit sehr lange vor (aber ich habe sowieso die Tendenz, meine Kuchen zu früh aus dem Ofen zu nehmen). Aber das Obst sorgt dafür, dass der Kuchen auch nach dem Backen nicht zu trocken ist.

So kann man sich auf schichtenweise Kuchenglück freuen:
Zuerst ein locker-würziger Nussrührteig, dann eine Schicht samtig-süße Birnen, getoppt von knusprigen Streuseln und zum guten Schluss noch abwechselnd eine knackige Zucker-Zimt-Kruste und saftiger Birnensirup.

Ich kann nur sagen: an die Rührbesen - fertig - los!
 


Birnen-Haselnusskuchen

Birnen:
1 Zitrone
750 g Birnen
3 EL Zucker
Zimt nach Geschmack ( 1 bis 2 kräftige Prisen)

Teig:
175 g weiche Butter
85 g brauner Zucker
85 g heller Muscovadozucker
2 Eier
80 g gemahlene Haselnüsse
1 Msp Vanille, gemahlen
1/2 TL Zimt, gemahlen
165 g Mehl (Type 405)
7 g Backpulver

Streusel:
2 EL brauner Zucker
100 g Mehl
75 g Butter 
ein paar Tropfen Wasser

zum Bestreuen:
etwas Zimt und brauner Zucker


Ofen auf 160°C vorheizen und eine quadratische Form mit ungefähr 22 x 22 cm Kantenlänge vorbereiten(fetten, melieren).

Zuerst die Birnen vorbereiten. Dazu wird die Zitrone ausgepresst und der Saft in einen Topf gegeben.
Die Birnen, schälen, das Kerngehäuse entfernen und in grobe Würfel schneiden. Immer wieder mit dem Zitronensaft vermengen, damit die Birnen nicht braun werden.
Den Topf auf den Herd stellen und den Inhalt aufkochen lassen, dann die Hitze reduzieren. Zucker und Zimt darüber streuen und so lange köcheln lassen, bis die Birnen glasig sin und sich mit einem Messer ohne Widerstand durchstechen lassen.
Den Saft nicht verkochen lassen!

Für den Teig Butter und beide Zuckersorten mit der Vanille und Salz sehr schaumig rühren. Eier nacheinander einzeln unterrühren ( jeweils ca. 1 min).
Mehl, Nüsse , Backpulver und Zimt mischen und unter die Ei-Zuckermasse heben.
Diesen Teig in die vorbereitete Form füllen und glatt streichen.

Für die Streusel einfach alle Zutaten miteinander zu einer krümeligen Masse verkneten.

Die Birnen mit einer Schaumkelle aus dem Sirup heben und auf dem Teig verteilen (dabei immer kurz über dem Topf abtropfen lassen).

Die Streusel über die Birnen geben, dann Zucker und Zimt darüber streuen.

Im Backofen ca. 60 Minuten goldbraun backen (Garprobe nicht vergessen!).

Kurz vor Ende der Backzeit wird der Birnensirup wieder aufgekocht und auf 3 bis 4 EL eingekocht.
Den Kuchen direkt aus dem Backofen mit dem warmen Sirup beträufeln und dann vollständig abkühlen lassen, bevor er aus der Form genommen wird.
 






Johannisbeer-Mandel-Törtchen (mit noch ein paar Himbeeren)

$
0
0
Heute wird es schon wieder nussig. Besser gesagt mandelig. Aber zu vielen Früchten und Beeren und vor allem zum Herbst passt das einfach perfekt.



So wurde das zweite Testrezept aus Nigel Slaters Küchentagebuch auf den ersten Blick doch recht ähnlich zum ersten. Aber nur auf den ersten Blick. Denn eigentlich sind die Backwerke komplett unterschiedlich. Während beim Birnen-Nusskuchen der Reiz in den unterschiedlichen Texturen (knusprig, locker, weich, saftig) und der eher sanften Kombination Birne-Zimt liegt, gibt es hier weniger Texturkontrast sondern macht der Reiz des Gebäcks der Kontrast der sauren Beeren zum süßen Marzipan aus. Das Besondere hier ist, dass das Marzipan in relativ großen Stücken gelassen wird und man so beim Genuss immer wieder direkt auf ein Stückchen stößt. So kann man sich das (etwas nervige und) mühsame Zerkleinern des Marzipans, um es vollständig in den Teig einzuarbeiten, mit ruhigem Gewissen sparen. Insgesamt eher weiche und saftige, aber nicht langweilige Törtchen.

Da die Formen relativ klein sind geht das Gebäck bei ausreichendem Aufschlagen auch ohne Backpulver gut auf. Wer keine Förmchen in einer passenden Größe hat, kann gut auch Muffins daraus backen und die Backzeit entsprechend reduzieren (ich würde mal ca. 30 Minuten backen). Was ich nicht machen würde, ist, eine größere Backform zu nehmen und daraus einen ganzen Kuchen zu backen - die Wahrscheinlichkeit, dass der Kuchen nach dem Backen zusammenfällt wäre mir zu groß.

Hier kamen endlich mal wieder meine Minikastenformen zum Einsatz. Ende der 90er waren sie eine Zeitlang recht modern. Obwohl ich damals noch keinen eigenen Haushalt hatte, kaufte ich mir irgendwann mal welche (nur weil sie günstig zu haben waren) - um sie nie zu benutzen. Sie mussten sage und schreibe 15 Jahre warten, um benutzt zu werden - und kommen bei uns in letzter Zeit dafür lustigerweise immer öfter zum Einsatz (auch wenn nicht alles darin gebackene verbloggt wird).

 


Johannisbeer-Mandel-Törtchen


Teig:
180 g weiche Butter

180 g Zucker
2 Eier

80 g Mehl

150 g Mandeln, gemahlen
100 g Marzipan
200 g Beeren (bei mir viele Johannisbeeren und ein paar Himbeeren, es gehen auch Blaubeeren)
 
Ofen auf 180°C vorheizen und die Formen vorbereiten. Wie oben schon beschrieben, habe ich 6 kleine Kastenformen im Verbund mit einer Größe von 8 x 10 cm genommen. Es eignen sich aber auch genauso viele runde mit einem Durchmesser von ca. 10 cm.
Egal welche es letztendlich werden - einfach ausfetten und ausmelieren. Oder wie ich auf dem Bild mit Backpapier auslegen.
 
Für den Teig Butter und Zucker sehr schaumig schlagen. Eier nacheinander einzeln unterrühren ( jeweils ca. 1 min).
Mehl und Mandeln mischen und unter die Ei-Zuckermasse heben.
Zum Schluß das Marzipan in ungefähr 1 cm große Würfel schneiden und nur kurz unterheben.
Diesen stückigen Teig in die vorbereitete Formen füllen und glatt streichen.

Noch die Beeren darüber streuen und für 40 Minuten ab in den Ofen mit den Törtchen.
 
Vor dem Servieren komplett abkühlen lassen und dann mit Puderzucker bestäubt geniessen.




Buchvorstellung: Nigel Slater - Das Küchentagebuch

$
0
0
Bei mir hat diese Buchvorstellung im Gegensatz zu vielen anderen Bloggern doch etwas länger gedauert. Aber wie sagt man den so schön - gut Ding will Weile haben.


Und auch Nigel Slater hat sein Küchentagebuch auch nicht in einer Woche mal kurz runtergeschrieben. Er begleitet uns nämlich ein ganzes Jahr lang durch die Küche und gibt in der Einleitung selbst zu, dass seine Rezeptnotizen aus seiner privaten Küche, die als Grundlage für dieses Buch dienen, nicht nur aus einem Jahr stammen sondern in mehreren Jahren gesammelt wurden. Ganz so lange habe ich dann doch nicht gebraucht. (Aber so ein Haus zu verputzen mit viel Selbermachen kostet sogar noch mehr Zeit als befürchtet).

Am Anfang hatte ich nach dem ersten Durchblättern kurz das Gefühl, dass ich dieses Mal im Gegensatz zu Tender | Obst* nicht so viel zum Nachkochen finden würde. Auf den ersten kurzen Blick hat mich nur das Rezept auf dem schon bekannten Schiebeeinband gereizt - Pistazien-Zitronen-Kekse. Deshalb habe ich es mir einfach mal in jeder freien Minute geschnappt und von vorne bis hinten durchgelesen (hier handelt es sich eben wieder nicht um ein reines Kochbuch - man muss sich darauf einlassen und darin lesen, um seinen Reiz zu erfahren). Um dann nicht mehr zu wissen, womit ich jetzt anfangen soll und wie ich das zeitlich unterbringe (da wir wie schon geschrieben, gerade am Haus verputzen waren immer noch sind).


Und dann hat mir so nach und nach die liebe Verwandtschaft die Entscheidungen abgenommen.

Ein Schüsselchen späte Johannisbeeren - da waren doch die verführerischen Beeren-Mandeltörtchen.
Eine größere Tüte nicht mehr ganz so hübscher Birnen - Birnen-Haselnusskuchen oder doch lieber das Haferflocken-Schoko-Crumble mit Birnen?
Ein verstaubtes Glas Orangenmarmelade, von der Kleinen angeschleppt - irgendwo in dem Buch wird das doch für ein Eis verwendet...

Und so wurde meine Liste an zu Backendem/Kochenden und Nachgemachtem schnell länger und länger. Auch wenn ich das Eis noch nicht gemacht habe (trotz dicker Staubschicht darauf ist die Marmelade noch ein gutes Jahr haltbar) es steht auch auf der Das-mache-ich garantiert-Liste.

Dieses Mal nimmt uns Nigel Slater an die Hand und mit in seine Küche und den angrenzenden Garten. Monat für Monat können wir ihn begleiten und erfahren dabei nicht nur viel über saisonales Kochen (auch wenn die Erntezeiten in GB wohl ein bisschen von unseren abweichen), sondern nehmen auch an seinem Küchenumbau teil oder erfahren von seinen Reisen nach Skandinavien und den folgenden Anstrengungen, die dortigen Genüsse in seiner Küche nachzubauen.


Mich hat das ganze Buch an einen gedruckten Blog erinnert. Es ist nämlich wieder gespickt mit vielen kleinen Geschichten und Gedanken rund um die Küche und Nigels Küchengarten. In den Texten findet man neben Unterhaltsamem zu Küchengeräten oder dem zu Erledigendem im Küchengarten noch zahlreiche Tipps und Tricks eines auf dem Boden gebliebenen Profikochs, dann folgt meist das Rezept. Überwiegend so wie man es kennt mit Zutatenliste und Anleitungstext, manchmal aber auch nur grob als Richtlinie aufgeschrieben. Und das ganze im Jahresverlauf geschrieben, beginnend mit einer wärmenden Suppe aus Speck und Sellerie sowie Cidre-Brot zum 1. Januar und endend mit einem Tamarinden-Fisch-Curry zu Silvester.

Und diese Bodenständigkeit des Kochs zieht sich auch durch die ganzen Rezepte in diesem Buch, wie er selbst schreibt findet man hier "nichts überkandideltes". Fast durchweg schnelle und einfache Rezepte für den Alltag eines Berufstätigen, der sich meist abends noch schnell was kocht, aber immer mit dem gewissen Extra. Und weil es eben Rezepte sind, die Nigel Slater direkt für sich und seine Mitesser zubereitet hat, schlagen seine Vorlieben deutlich durch. So findet man z. B. immer wieder Estragon als eines seiner Lieblingsküchenkräuter oder britisch angehaucht Früchte in Kombination mit Fleisch. Desserts und Kuchen bleiben unkompliziert, ohne viel Aufwand und schnell bei der Zubereitung.

Allgemein lässt sich schreiben, dass in diesem Buch tendenziell mehr fleisch-und fischhaltige Rezepte für Hauptspeisen und Snacks sind als in seinen bisherigen (wovon ich allerdings nur Tender-Obst ganz genau kenne). Bei 250 Rezepten kommt aber auch Obst, Gemüse und Süßes nicht zu kurz.

Soll ich euch ein bisschen Appetit machen?
Wer hat im März Lust auf eine Linsen-Spinat Pie oder Brötchen mit zerzupftem Schweinefleisch und Karotten-Ingwer Mayonnaise?
Könntet ihr im Sommer Nein Sagen zu Erdbeeren mit Minze-Himbeerzucker, Thymian-Zitonen-Kuchen und davor noch einem knusprigen Hühnchen mit Tomaten und Oliven?
Ende Juli und auch noch später freue zumindest ich mich über ein Pflaumen-Wassereis - bei mir dann wahrscheinlich mit Zwetschgen.
Und wenn es kühler wird dürfen wir uns auf Backkartoffeln mit Rilettes , Bananen-Trifle und auch ein fruchtiges Lachs-Curry freuen.


Nigel Slater hat schon eine ganze Reihe sehr erfolgreicher Kochbücher geschrieben, unter anderem auch Tender. Gemüse: Von der Aubergine bis zur Zwiebel * , das ebenfalls auf deutsch im DumontVerlag erschienen ist, und auch schon seine (kulinarische) Biographie, die verfilmt wurde. Er schrieb viele Jahren eine Kolumne für den Observer und heute für den Guardian. Auch das bereits vonmir vorgestellte Tender - Obst LINK stammt aus seiner Feder.

Die (eher wenigen) Bilder aus Küche und Garten stammen wieder von Jonathan Lovekin. Sie sind wieder sehr schlicht gehalten, zeigen aber die Freude am Kochen und illustrieren Slaters Küchenalltag perfekt.


Folgende Rezepte haben wir bisher ausprobiert:
  • Birnen-Haselnusskuchen mit Streuseln: perfekt für nicht mehr so ganz schöne Birnen mit einer Sirupüberraschung zwischen den Streuseln
  • Johannisbeer-Mandel-Törtchen: saftig und fruchtig mit leckeren Marzipanstückchen
  • Lachsröllchen mit Speck: sehr schnell und einfach gemacht und doch nicht ganz gewöhnlich und (schon wieder) einfach lecker. 

Das Eis muss leider noch warten, die Zeit fehlte mir einfach und ich kam (und komme immer noch) leider nur zum notdürftig und auf die Schnelle kochen (die einzigste Ausnahme war der Geburtstag unseres Hausherrn)- aber es wird auf jeden Fall noch ausprobiert.

Wer jetzt Lust auf das Buch bekommen hat:
Nigel Slater*
Das Küchentagebuch
Dumont Verlag
ISBN: 978-3832194772

Noch mal ein Dankeschön an den Dumont-Verlag für die freundliche Überlassung des Buchs zur Rezension. Meine Meinung zu diesem Buch und dieser Artikel sind davon nicht beeinflusst.

Alle mit * versehenen Links sind Affiliate Links





Zwetschgen-Brownie-Tartelettes

$
0
0
Donna Hay ist eine bekannte Größe in der Kochbuchszene - für mich aber bisher nicht. In der Zwischenzeit hat sie über 20 Kochbücher veröffentlicht. Ich kannte zwar den Namen (und die Begeisterung mancher Blogger für sie), hatte aber keines ihrer Bücher und auch noch nie eines ihrer Rezepte ausprobiert.
Das sollte sich mit ihrem im August neu erschienenen Buch "Die neuen Klassiker"ändern.
Ich doch sehr gespannt, ob uns ihre Rezepte schmecken.


Natürlich habe ich mich zuerst in die "Süß"-Abteilung des Buches gemacht und dort lachten mich (und meine Mädels) kleine schokoladige Tartes mit Himbeeren an.
Passend zu den ersten wenigen Zwetschgen, die wir Anfang September (so lange musste das Rezept jetzt leider warten) hatten, haben wir die Himbeeren durch Zwetschgen ersetzt (ich hatte kurz zuvor bei Nigel Slater einen Zwetschgen-Schokokuchen gesehen, dann musste das doch einfach passen).


Das Original ist noch von einer Schokoladenganache gekrönt, was mir für einen Alltagskuchen, was es bei uns sein sollte, doch zu heftig war - in den Törtchen ist schließlich auch nicht wenig Schoki.

Der Teig ist mehr als fix zusammengerührt, ihr braucht nicht mal ein Rührgerät. Für einen Brownieteig wandern die kleinen Tartelettes erstaunlich lange in den Ofen. Meine zumindest waren danach aber dennoch saftig.
Ganz frisch schmeckten sie zuerst doch etwas gewöhnungsbedürftig. Die Schokolade war sehr herb und ihr kräftiges Aroma erschlug den Geschmack der Zwetschgen beinahe. Nach einem Tag Ruhepause freundeten sich meine beiden Hauptdarsteller doch noch an und so richtig gut durchgezogen waren sie uns viel lieber als zuvor.

Und wer keine Zwetschgen hat, der darf gerne auch wie im Original 250 g Himbeeren verwenden.

So, genug Worte für ein solch kleines und schnelles Rezept -
Nur noch: ihr benötigt 4 Minitartesförmchen mit ungefähr 10 bis 12 cm Durchmesser (wir haben dann zum Verzehr die kleinen Tartes jeweils halbiert).

Zwetschgen-Brownie-Tartelettes


Teig:
200 g Schokolade mit 70% Kakaogehalt, grob gehackt
60 g Butter
90 g braunerZucker
60 ml flüssige Sahne
3 Eier
35 g Mehl

Belag:
ca. 12 Zwetschgen

Ofen auf 150 °C vorheizen. 4 kleine Tartesformen (am besten mit Hebeboden) ausfetten und mit Mehl ausstreuen.

Schokolade grob zerkleinern und mit Butter, Zucker und Sahne in einem kleinen Topf auf niedriger Stufe schmelzen lassen. Zu einer homogenen Masse verrühren und zum leichten Abkühlen beiseite stellen.

In der Zwischenzeit Eier und Mehl verrühren. Die Schokoladenmasse dazugeben und untermischen. 
 
Gleichmäßig auf die 4 Förmchen verteilen.

Für den Belag die Zwetschgen zuerst halbieren, den Stein entfernen und dann jede Hälfte nochmals halbieren. Wir haben versucht, Sonnenblumen und Margeriten auf die Tartelettes zu legen.


Nach ungefähr 35 bis 40 Minuten im Backofen auf der untersten Schiene sind die süßen Teilchen fertig.
 
Wer mag, macht noch die Schokoladenganache dazu:
 
300 g Schokolade mit 70% Kakaogehalt, grob gehackt
250 ml flüssige Sahne
 
Beide Zutaten bei milder Hitze in einem kleinen Topf unter Rühren erwärmen, bis die Schokolade geschmolzen ist. Dabei nicht Kochen lassen!
Vor dem Garnieren der Tartelettes die Ganache etwas anziehen lassen, dann geht das besser.
 





Florentiner Apfelkuchen

$
0
0
... diesen wird es wohl so schnell nicht mehr geben.
Das erste Testrezept aus Hannes Webers "Lust auf Backen" entsprach so überhaupt nicht meinen Vorstellungen. Die knackige Mandelschicht auf den Äpfeln sah so verführerisch aus und mit der dunklen Erinnerung an einen Apfelkuchen gleichen Namens und sehr ähnlichen Aussehens mit einer apfeligen Rührteigfüllung von Adolf Andersen (aber wie im Nachhinein bemerkt mit ganz anderer Füllung als dieser hier) überlegte ich nicht lange und legte los. Schließlich erwarteten 3 hungrige Bauarbeiter einen Kuchen.
 
 
 
 
Doch schon das genauere Durchlesen des Rezepts hätte mich stutzig machen sollen.
Auf einen klassischen, aber etwas anders zubereiteten Mürbteig kam nämlich das, was ich normalerweise zum Vanillepudding kochen nehme.
Mir kam das zu dem Zeitpunkt nicht besonders komisch vor.
Sagen wir mal so - der Kuchen war nicht schlecht - aber eben überhaupt nicht das was ich mit der Erinnerung an den anderen Florentiner Apfelkuchen erwartet hatte. In meiner Vorstellung sollte es Kuchen geben - RICHTIGEN Kuchen.
Nicht Vanillepudding mit Äpfeln. Wobei die Mandelschicht oben drauf echt was hat...
 
Der Mürbteig ist ein normaler 1-2-3-Teig und funktioniert auf diese Machart sehr gut (aber ich hatte das vorher schon öfter auf diese Art mit der schaumig geschlagenen Butter gemacht). Es ist nur etwas wenig Teig und dadurch nur eine sehr dünne Schicht (und den Rand konnte ich dadurch nicht so hoch ziehen wie im Rezept).
 
Jetzt aber der Kuchen für echte Vanillepuddingfans:
 

Florentiner Apfelkuchen

 
Mürbteig:
100 g weiche Butter
50 g Zucker
1 Prise Salz
1 Eigelb
150 g Mehl (Type 405)
1/2 TL geriebene Zitronenschale
 
Füllung:
5 säuerliche Äpfel, geschält, entkernt und in 1 cm dicke Spalten geschnitten
2 EL Aprikosenmarmelade
800 ml Milch (in 650 ml und 150 ml aufgeteilt)
85 g Zucker
65 g Vanille-Puddingpulver
2 Eigelb
 
Belag:
75 g Butter
90 g Rohrzucker
90 g Honig
100 g Mandelblättchen
 
Für den Mürbeteig die weiche Butter mit Zucker, Milch, Salz und Zitronenschale in eine Schüssel geben und schaumig rühren.
Mehl und Backpulver vermischen, dann sieben und anschließend zur Buttermischung geben und einkneten. Nicht lange kneten!
Den Teig in Frischhaltefolie einpacken und mindestens 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.
 
Den Backofen auf 190 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.
 
Den Mürbteig ausrollen (auf 38 cm Durchmesser) und in eine Form mit 28 cm Durchmesser legen.
 
Den Mürbteig mit der Aprikosenmarmelade bestreichen und die Äpfel darauf legen.
 
Für die Vanillecreme in einem Topf 650 ml Milch mit Zucker aufkochen. Puddingpulver mit Eigelben und 150 ml Milch vermischen, in die kochende Milch geben und unter Rühren aufkochen.

 
Den belegten Mürbteig mit der gekochten Vanillecreme übergießen und sofort in den 190 Grad heißen Backofen schieben und ca. 30 Minuten backen.
Nach 25 Minuten Backzeit die Florentiner-Masse Butter, Zucker und Honig in einem Topf aufkochen und ca. 4 Minuten kochen lassen, dann die Mandelblättchen untermischen.
 
Nach 30 Minuten Backzeit den Kuchen mit der Florentinermasse bestreichen und den Kuchen weitere ca. 30 Minuten backen, bis der Rand sowie die Oberfläche des Kuchen eine goldgelbe Farbe ausweisen.
Den Kuchen komplett auskühlen lassen und aus der Form nehmen.

Coeur à la crème - Ein Herz aus Sahne

$
0
0
Wir drei weiblichen Mitglieder dieses Haushalts suchten noch nach einem süßen Rezept aus Donna Hays neuem Buch. Der Blick meiner Mädels blieb bei dem Foto dieser (wörtlich übersetzt) Sahneherzen hängen. Ganz in Weiß kommt das Foto daher. Natürlich eine direkte Einladung für meine beiden, die nicht nur auf Prinzessinnen und rosa total abfahren, auch alles was mit Hochzeit (also weiß) zu tun hat, steht ganz hoch im Kurs
Danach gab es keine Diskussion mehr - die mussten es sein.



Die recht kurze Zutatenliste und einfache Zubereitungsweise kam mir entgegen, Herzförmchen aus Silikon habe ich auch im Schrank -  und so machten wir uns an die Arbeit.

Schon traten erste Zweifel auf - diese relativ dünne Masse soll fest werden? Und so süß?

Aber wer die etwas längere Wartezeit von 6 Stunden einhält, wird überrascht sein, wie lecker etwas sein kann, dass in weniger als 5 Minuten zusammengerührt ist (und gar so süß kamen die herzigen Teile mir dann auch nicht mehr vor).


Wie genau die Masse fest wird, kann ich nicht erklären. Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus Wasserentzug durch die Musselintücher (bei mir saubere und für den eigentlichen Zweck noch nie benutzte Stoffwindeln) und Säuern durch die Joghurtbakterien.

Als Ergebnis erhält man aber auf jeden Fall seidenweiche, samtige Herzchen. Komplett weiß und nur von kleinen dunklen Vanillepünktchen durchsetzt.
Geschmacklich setzt sich sanfte Textur und Aussehen fort: Vanillig, ohne Ende sahnig, nur ganz leicht säuerlich und eben auch süß.

Ich muss zugeben, das war mir schon fast zu viel der Sanftheit. Mir fehlte etwas Farbe und auch was Fruchtiges. deshalb habe ich kurzerhand etwas Himbeermarmelade auf die Teller gepinselt. Jetzt waren sie perfekt - das bisschen mehr Säure und Fruchtigkeit hat den Herzle nicht geschadet.

Das Rezept ist eigentlich für 6 kleine Sahneherzen. Da meine Förmchen aber etwas kleiner waren, habe ich 8 Portionen herausbekommen.
Auch habe ich mein Mulltuch nicht in kleine Quadrate geschnitten, es soll mir ja schließlich als Passiertuch zum Auskleiden eines Siebes erhalten bleiben. Ich habe versucht, es möglichst faltenfrei und am Stück in die einzelnen Formen zu drapieren - es hat einigermassen funktioniert und gab, wie ich finde ein ganz hübsches Karomuster an der Oberfläche der fertigen Herzen.

Coeur à la Crème

Mark einer Vanilleschote
125 g Mascarpone
80 g weicher Frischkäse
165 g Zucker
125 ml Crème double
280 g Naturjoghurt
 
Mascarpone und Frischkäse zusammen mit der Vanille mit Hilfe einer Gabel glatt rühren (nicht zu stark, sonst verflüssigt sich das Ganze zu sehr). Die restlichen Zutaten zugeben und einrühren.
 
Schon fast fertig!
 
6 Herzförmchen (oder auch andere, mit ca. 125 ml Volumen) mit Musselinstoffquadraten (25 x 25 cm) auslegen. Oder wie oben beschrieben mit einem Mulltuch/Stoffwindel. 
Die Masse einfüllen, oben glatt streichen und die Tücher über den Herzen zusammenschlagen, so daß die Oberfläche auch bedeckt ist und die Tücher dort die Feuchtigkeit aus den Herzchen aufnehmen kann.

 
Mit Frischhaltefolie oder einem Teller abdecken und im Kühlschrank 6 Stunden kalt stellen.
Dann sollte die Masse ziemlich fest sein und kann vorsichtig auf die Servierteller gestürzt werden.





monstermäßig lecker - Schokoladenshortbread mit Sahnekaramell

$
0
0
Ab einem gewissen Alter der Kinder kommt man nicht umhin, irgendwas zu Halloween in sein (Back-)Repertoire aufzunehmen. Die Große ist jetzt so weit, dass sie dieses Jahr wahrscheinlich auch mit ihren Freundinnen durchs Dorf ziehen wird und Ausschau nach anderen gruseligen Gestalten und Süßem oder Saurem halten wird (und wir sollten dann wohl auch was bereithalten).
Obwohl die Auswahl an gruseligen Gestalten bei knappen 500 Einwohnern nicht so groß ausfallen wird, befürchte ich jetzt schon ein paar schlaflose Nächte, da ihre Fantasie zur Zeit uns doch ab und an nachts aufweckt (nachts um 2 essen keine Piraten unser Haus auf und bei Tag schon sowieso nicht...).


Ich überlegte hin und her, von Glubschaugen über Knochenfinger bis zu Mumien. Nichts wollte mir so recht behagen - und die Mädels habe ich lieber nicht gefragt, sonst hätte ich einfach alles machen müssen. Und dann trudelte ein Testpaket von Silikomart ein, darin enthalten neben einer Prinzessinnenbackform und einem Selbstbauadventskalender (den ich euch noch kurz vor Advent zeigen werde) dieses Cookie-Choc- Set aus Keksausstecher und 6 Silikongießförmchen für Schokolade namens "Cookie Monster".
Jetzt brauchte ich bezüglich des Aussehens nicht mehr lange überlegen - die Form konnte ich direkt dafür ausprobieren.
Nur wollte ich was anderes als Schokolade reingießen. Da das Silikon Temperaturen bis 230°C aushält, kam ich auf die Idee als Auflage für die Kekse ein nicht zu knackiges, aber auch nicht zu weiches Sahnekaramell zu kochen.


Für die Wahl der Unterlage kam mir Persis von Yumlaut (früher: Ein Keks für unterwegs) dann zu Hilfe. Bei ihr läuft gerade noch ein Event zum Thema Shortbread, bei dem ich unbedingt auch ein Rezept einreichen wollte.
Und was passt besser zu Karamell als Schokolade? Eigentlich nichts!

Yumlaut

Und so habe ich euch heute ein Rezept für dieses monstermäßig leckere Schokoladen-Karamellshortbread. Oben knackig und wunderbar karamellig, unten durch das Reismehl sensationell mürb und nicht zu kräftig schokoladig oder süß, sondern leicht salzig. Der perfekte Ausgleich zu der Süße oben, zusammen ein Genuss!
Da das Shortbread aber doch so sehr mürb ist, dass der Keks beim Reinbeißen fast unter der Karamellauflage weg wegbröselt, sind wir dazu übergegangen, sie umgedreht zu Essen, also mit Monster nach unten (so muss man sich beim Essen auch nicht so sehr gruseln ;-)  )

Jetzt muss ich nur schauen, dass bis Halloween noch ein paar übrig sind...

Übrigens: die Förmchen gibt es auch mit Weihnachts-, Oster- und noch anderen Motiven, man darf also zu allen Jahreszeiten Shortbread oder andere Kekse damit backen und genießen.
Wer keine der Förmchen besitzt, kann das Karamell auch dünn auf eine Silikonbackmatte streichen und nach dem Erstarren in passende Stücke schneiden.
Es wäre nicht schlecht gewesen, mehr als die 6 Gießförmchen zu haben. Aber das Karamell erstarrt recht schnell und lässt sich dann ganz leicht ohne Beschädigungen aus der Form lösen. Wenn man den Rest im Topf warmhält (aber nicht weiter kocht), kann man die Förmchen gleich nochmal füllen.

Mit meinem Rezept und dem Silikomartset erhaltet ihr ungefähr 28 Shortbreadkekse und 14 Karamellmonster. Wer überall Karamell mag, sollte also die doppelte Menge zubereiten. Aber die Kekse sind auch so einfach lecker, dass sie auch ohne fast von alleine verschwinden.


Schokoladenshortbread mit Sahnekaramell

Shortbread:
205 g Weizenmehl Type 405
35 g Reismehl
40 g Kakaopulver
5 g Salz
210 g Butter, weich
105 g Zucker
 
Sahnekaramell:
25 g Butter
100 g Zucker
1 TL Honig
100 g Sahne
 
zum Zusammensetzen:
etwas nussnougatcreme oder temperierte Schokolade
 
Die Sahnekaramellauflage kann schon einige Zeit vorher zubereitet werden. Sie muss nur kühl und trocken gelagert werden.
 
Gießförmchen und Silikonbackmatte bereitstellen.
Butter, Zucker und Honig bei mittelhoher Hitze in einem kleinen Topf erwärmen, bis die Butter geschmolzen ist.
Sahne zugießen und unter Rühren aufkochen lassen. Weiter Köcheln lassen, bis sich die zuerst weiße Masse langsam goldbraun verfärbt. Immer wieder mit dem Zuckerthermometer (oder einem anderem mit ähnlich hoher Temperaturskala) die Temperatur prüfen.
Sobald 125°C erreicht sind, die Förmchen mit etwas Karamell füllen und dieses mit einem Teigspatel oder einer Palette glatt streichen. Den Topf bei ganz kleiner Hitze warm stellen, damit sich das Karamell nicht verfestigt.
Das Karamell in den Förmchen 2 bis 3 Minuten anziehen lassen, dann vorsichtig aus der Form lösen und auf die Backmatte legen.
Erneut füllen.
Wem die Geduld fehlt, alles Karamell in Form zu bringen, der gießt den Rest einfach auf die Silikonbackmatte und streicht es dünn aus.
Vor der Weiterverwendung vollständig erkalten lassen.
 
Für das Shortbread Butter und Zucker bei schaumig schlagen.
Die trockenen Zutaten mischen und nur kurz unterkneten. Die Masse sollte sich nur gerade so zu einem Teig verbunden haben.
Zu einer Kugel formen und in Frischhaltefolie gewickelt eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
 
Nach dieser Zeit den Ofen auf 160°C vorheizen.
Den Teig 3 mm dick ausrollen und mit dem Ausstecher Rechtecke ausstechen.
2 Backbleche mit Backpapier auslegen und die Kekse darauf verteilen.
in 12 bis 15 Minuten knusprig und nicht zu dunkel backen.
 
Sobald das Shortbread abgekühlt ist, kann das Sahnekaramell mit etwas Nuss-Nougatcreme oder temperierter Schokolade auf den Keksen festgeklebt werden.

Gruselt euch nicht zu sehr beim Reinbeißen!

Ich finde die Monster eigentlich eher süß als gruselig ;-)

Buchvorstellung: Donna Hay: Die neuen Klassiker

$
0
0
Wie ich schon bei meinem ersten Testrezept geschrieben habe, ist dies mein erstes Donna Hay-Buch.

Natürlich kannte ich den Namen und wusste durch andere Blogs, was mich ungefähr erwartet: schnelle und einfach Küche, frisch und mit einem gewissen Pep.
Als ich dann das Paket vom AT-Verlag auspackte, war ich doch etwas überwältigt. Allein schon von der reinen Größe des Buches. Es kommt mit 30 X 25 cm in einem sehr großen Format daher (und passt deshalb bei mir nur liegend in sämtliche Bücherregale) und ist auch kein Leichtgewicht. Auch ein erstes kurzes Durchblättern durch den Wälzer machte mir gleich Lust aufs Nachkochen und -backen. Bekanntes neben neuem - eine tolle Mischung und dabei noch sehr schön fotografiert.


Die Autorin Donna Hay ist in Australien ein richtiger Star. Neben inzwischen über 20 Kochbüchern gibt es nämlich noch ein regelmäßig erscheinendes Magazin und auch eine Fernsehsendung. Gleichzeitig vertreibt sie in einem Onlinestore Küchenzubehör, ihre Bücher, einige Backmischungen und wie mir scheint auch sämtliches im Buch verwendete Dekomaterial. Sie hat ein eindeutiges Gespür, was Trends im Foodbereich betrifft - sowohl im Bereich der Aromen und ihrer Kombinationen als auch der Zubereitungstechniken für den normalen Haushalt (und nicht nur dort, auch ihre Fotografie und Layout sind sehr modern).

Für mich ist das Buch auch fast ein Lehrbuch in moderner Foodfotografie. Der Fokus liegt auf dem perfekt angerichteten Gericht, die Deko hält sich in Grenzen, auch farblich, und die meisten Fotos sind mit viel Licht hell ausgeleuchtet. Dadurch wirken die Bilder manchmal schon fast schwebend und leicht. Und dann gibt es wiederum das komplette Gegenteil (eher bei den Fleischgerichten) - was zur Zeit ja auch auf Blogs immer öfters zu sehen ist und wohl eine neue Trendrichtung ist - sehr dunkel gehaltene Bilder, die eine eher geheimnisvolle und düstere, winterlichere Stimmung ausstrahlen.
Wer als Blogger die Bilder etwas genauer betrachtet kann sehr viel über Bildaufbau, Komposition und Erzeugen einer bestimmten Stimmung lernen.


Von den Fotos gehe ich jetzt direkt zu den Rezepten. Um die Überleitung zu schaffen: es gibt zu wirklich jedem Rezept eines. Aber hier ist mir hier ein kleines Manko aufgefallen. Ich wollte nämlich, von den Fotos angereizt, verschiedene Rezepte lesen und habe sie erst nach etwas Vor- und Zurückblättern gefunden. Die Reihenfolge an Fotos und Rezepttexten folgt, wie es manchmal scheint, keiner direkten Logik sondern wahrscheinlich am ehesten Platzgründen. Es gibt z.B. öfters mehrere Seiten mit Fotos, dann eine Doppelseite mit einer Seite Rezepte und einer Seite Foto. Sind die Rezepte aber länger und es passen nicht alle auf diese Rezepteseite, dann kann es sein , dass ein Rezept erst nach der nächsten Fotoserie ganz am Ende der Rezepte mit zu finden ist. Nicht schlimm und jammern auf sehr hohem Niveau, aber manchmal eben ein bisschen lästig.

Nun aber wirklich zu den Rezepten: Das Buch lässt sich grob in 2 Bereiche aufteilen - Pikant und Süß. Wobei das Verhältnis grob geschätzt bei 2/3 zu 1/3 liegt.

Der pikante Teil ist noch unterteilt in die Kapitel Eier und Käse, Pasta, Asia-Nudeln und Reis, Suppe, Rind, Huhn und Ente, Schwein und Lamm, Fisch und Meeresfrüchte, Pasteten und Tartes sowie Salate und Beilagen.
Insgesamt sind die Rezepte eher fleischlastig (und wirken trotzdem nicht zu schwer)und oft asiatisch inspiriert.


Im süßen Teil finden sich Cookies, Kekse und süße Schnitten, Kleingebäck, Kuchen, Puddings und Aufläufe, Pies und Tartes und zum Schluss Desserts.

Zwischen die einzelnen Rezepte der Kapitel sind unter dem Titel "So gelingt XYZ (Shortbread, Brathähnchen, Sushi,...) immer wieder ein klassisches Grundrezept eingestreut, an dessen Anschluss es dann meist eine Doppelseite mit 4 Variationen des Grundrezeptes gibt.

Am Beispiel von Bananenbrot: Dort gibt es die Varianten Bananen-Dattel-Brot mit Ahorn-Frischkäseglasur, Bananen-Kokosbrot mit Himbeeren, Bananen-Erdnussbutterbrot und Bananen-Schokoladenbrot mit Haselnüssen. Jetzt bin ich bestens gerüstet für überreife Bananen ;-)

Wollt ihr noch mehr Appetit auf das Buch bekommen?

Ich nenn mal ein paar der Rezepte aus meinen Lieblingskapiteln:
Es gibt Fruchtiges wie Erdbeer-Cranberry-Eispops, Beeren-Meringue vom Blech oder Rhabarber-Granatapfel-Streuselauflauf genauso wie Schokoladiges mit einem Chocolate-Mud-Cake oder Schokoladen-Karamell-Puddings.
Bei den herzhaften Gerichten blieb ich bei Kartoffeln mit Polentakruste, sommerlicher Bolognese, Zucchinischnitten und auch Pasta mit Chorizo und Linsen hängen. Es gibt sogar ein Rezept, um Ricotta selbst zu machen.
Es tauchen Gemüsesorten wie Choi sum oder Gai larn auf, von denen ich noch nie gehört hatte und die ich bei uns in der Pampa wohl auch nie zu Gesicht bekommen werde. Aber was solls - es gibt mehr als genügend andere Rezepte.


Der AT-Verlag bietet auf seiner Homepage auch eine Leseprobe für das Buch an, mit der man einen guten ersten Eindruck bekommt.
Von vielen, die schon mehrere Donna-Hay-Bücher besitzen, habe ich gehört, dass es ihr bestes Buch sei. Das kann ich nicht beurteilen, da es ja mein erstes ist.
Allerdings findet sich hinten im Buch eine kleine "Warnung" für Abonnenten des Donna-Hay-Magazins, denn diese kennen wohl unter Umständen einige der Rezepte bereits.

Und das waren meine Testrezepte:
  • Zwetschgen-Brownie-Tartelettes: im Original mit Himbeeren, aber ich war mal wieder so frei... Am Teig habe ich nichts geändert und das war auch gut so
  • Coeur à la crème: ein sahniger Dessertraum in weiß
  • Schmorhuhn mit Gewürzen: dank der Schmetterlingsform schnell im Ofen gebraten und sehr lecker
  • Fischküchlein: bei uns ohne Kapern-Knoblauch -Mayonaisse, aber trotzdem ein Genuss. Eignet sich sehr gut für Kinder

Das Buch wurde inzwischen schon in einigen anderen Blogs rezensiert.
Zum Beispiel bei der Turbohausfrau oder auch in der Kochbuchecke und hier.
Nur eine Rezension, die der FAZ, fiel komplett aus der Reihe, was aber wahrscheinlich an der komplett anderen Anspruchshaltung liegt.

Und wer jetzt ganz viel Appetit auf das Buch bekommen hat:

Donna Hay*
Die neuen Klassiker: Donnas Favoriten - über 300 neue Rezepte
AT-Verlag
ISBN: 978-3038008255


Noch ein Dankeschön an der AT-Verlag, der mir das Buch zur Rezension überlassen hat.
Dies hatte keinerlei Einfluss auf meine Meinung zum Buch.







 Die mit * versehenen Links sind Affiliate-Links




(fast) klassischer Marmorkuchen

$
0
0
Dieser Kuchen ist besonders saftig - viel Nüsse und kaum Mehl aber wiederum viel Ei. So bleibt er auch einige Tage frisch und ist trotzdem nicht trocken. Durch das ausgiebige Aufschlagen kommt der Kuchen komplett ohne Backpulver aus.


Er ist in Hannes Webers Buch "Lust auf Backen" im Kapitel Rührteig zu finden, aber mir kommt er eher wie ein Wiener Boden mit Nüssen vor. Aber auch hierfür wäre die Zubereitungsart nicht ganz konventionell, denn die Butter wird komplett aufgekocht und nicht nur geschmolzen.
Aber kenne mich da in den Begrifflichkeiten nicht so aus, das werden die Experten schon wissen.

Ich habe versucht, das Rezept etwas abwaschfreundlicher zu gestalten und die Kuvertüre nicht extra über einem Wasserbad geschmolzen. Wenn man etwas aufpasst, geht das auch wunderbar in der heißen Butter. Man sollte auch zweimal Eiweiß aufschlagen und dann jeweils untermischen - ich habe das auf einmal gemacht und dann die Hälfte raus gewogen (zur besseren Verständlichkeit lasse ich es in der Anleitung aber wie im Ursprungsrezept)

Aber mein Kuchen sah komplett anders aus - bei mir war der helle Teig deutlich dunkler als im Buch, man konnte die Nüsse richtig sehen - auf dem abgebildeten Foto sieht man keinen Hauch eines Nusshäutchens ?!


Marmorkuchen


heller Teig:
80 g weiche Butter
80 g weiße Kuvertüre
1/2 TL gemahlene Vanille
4 Eigelb
3 Eiweiß
70 g Zucker
1 Prise Salz
30 g Mehl
90 g Haselnüsse, geröstet und gemahlen
 

dunkler Teig:
80 g weiche Butter
80 g Zartbitterkuvertüre
1/2 TL gemahlene Vanille
4 Eigelb
3 Eiweiß

70 g Zucker
1 Prise Salz
30 g Mehl
90 g Haselnüsse, geröstet und gemahlen
Ofen auf 200 °C aufheizen, eine runde Kranzform mit ca. 26 cm Durchmesser sehr gut ausfetten und mit Mehl ausstreuen.

Zuerst den hellen Teig zubereiten, dann in genau gleicher Weise den dunklen.
 
Die Butter in einem kleinen Topf schmelzen und aufkochen lassen. Von der Hitzequelle nehmen und kurz abkühlen lassen, bis nichts mehr blubbert. Die grob gehackte Kuvertüre zufügen, ungefähr 1 Minute stehen lassen und dann rühren, bis sich die Schokolade  vollends aufgelöst hat.
 
Eiklar steif schlagen und dabei den Zucker und das Salz einrieseln lassen.
 
In einer anderen Rührschüssel die Eigelbe mit der Vanille kurz durchmixen.
Die noch warme Butter-Kuvertüre-Mischung in einem dünnen Strahl unter weiterem Rühren einfließen lassen.
 
Das Mehl sieben und mit den Nüssen mischen, dann zusammen mit dem steif geschlagenen Eiweiß unter die Eigelb-Kuvertüremischung heben.
 
Den hellen Teig in die Kranzform geben und gleichmäßig verteilen.
 
Dann geht es zurück auf Anfang und das gleiche Spiel beginnt für den dunklen Teig, nur dieses Mal mit Zartbitterkuvertüre.
 
Den dunklen Teig auf den hellen in der Kranzform geben und mit einer Gabel spiralförmig durchmischen (so daß aber immer noch 2 Teige erkennbar sind).
 
Den Kuchen nun für 35 bis 40 Minuten in den Ofen geben. Dabei habe ich die Temperatur direkt nach dem Reinstellen (auf die mittlere Schiene) auf 180°C reduziert.
 
Natürlich sieht er mit etwas Puderzucker oder Schokoguss viel hübscher aus, aber unsere Gipser hatten (und haben) es nicht so mit der Schönheit von Kuchen - schmecken muss er (und das hat er).
 


Schwarzwälder Kirsch nach Hannes Weber - und einen Glückwunsch an Caro

$
0
0
Wie der eine oder andere vielleicht mitbekommen hat, war ich am letzten Samstag mit Caro von Die Backwerkstatt - Mit Liebe backen auf der Cake Germany in Esslingen. Und sie hat trotz ein paar Hindernissen mit ihrer Hochzeitstorte eine Silbermedaille gewonnen. Ganz herzlichen Glückwunsch!
Wer ihre Torte sehen will, sollte unbedingt auf ihrem Blog vorbeischauen.


Jetzt aber zum im Titel angekündigten Rezept.
iEgentlich wohl so was wie die Lieblingstorte unseres Hausherrn. Und trotzdem hat er sie jetzt schon über 10 Jahre nicht mehr von mir bekommen. Ich konnte einer Schwarzwälder nämlich noch nie viel abgewinnen. Ich weiß zwar nicht genau warum - vielleicht liegt es an den Kirschen, oder am Kirschwasser?
Insgeheim war es vielleicht doch auch ein bisschen gekränkte Bäckerehre. Als ich sie nämlich das letzte Mal für ihn gebacken hatte, gab es in unserem noch nicht besonders gut ausgestatteten Haushalt nämlich noch kein Kirschwasser (das gibt es heute aber auch noch nicht;-)  ). Und deshalb habe ich damals kurzerhand Rum zum Tränken des Schokobodens genommen. Der stand noch vom Urlaub in Kuba auf dem Schrank (und war ein etwas kräftigerer, im Eichenfass gereifter, also vielleicht wirklich nicht so geeignet). Was heute in Backbüchern zu finden ist (Linda Lomelino macht es in ihrem Buch Torten auch), erntete damals nur blöde Witze und jahrelangen Spott. Deshalb habe ich mich einfach strikt geweigert, nochmals eine zu backen - entweder ohne zu Meckern auf meine Art oder gar keine!
Der 40. Geburtstag war mir jetzt aber dann doch ein passender Anlass, ihn mal endlich damit zu beglücken (außerdem sind dann so viele Mitesser dabei, da kommt die Torte auch weg, wenn ich kein Stück davon esse).


Allerdings konnte ich es mir dann doch nicht ganz verkneifen und habe ein Stückchen probiert. Und siehe da: sie hat mir sogar geschmeckt. Aber das lag bestimmt an der Schokomousse, die Hannes Weber, von dem das Rezept hier ursprünglich stammt noch mit rein packt, da schmeckt man die Kirschen nicht so ;-)

Eigentlich war das Rezept mein letztes Testrezept aus dem Lust auf Backen Buch. Aber ich habe dann doch einen anderen Boden gemacht und nur seine Füllung. Obwohl sich sein Rezept für den Marzipanbiskuit eigentlich gut anhört wollte ich keine 9 Eier (5 ganze und 4 Eigelb) schon allein für den Tortenboden verwenden. Ich habe ja schließlich keinen Hühnerhof (und außerdem hatte ich keine Zeit, nochmal welche auf dem Bauernhof zu holen). Deshalb gab es "nur" den bereits bewährten Wiener Boden in dunkel von Bernd Neuner und den Backfreaks als Unterlage.

Und Kirschwasser gab es wieder nicht rein (es haben ja schließlich Kinder mitgegessen).
Aber jetzt stehe ich vor dem nächsten Problem. ICH könnte mich ja mit dieser Art der Schwarzwälder sogar anfreunden - aber MEINE MÄDELS haben fein säuberlich jede Kirsche aus der Creme gepult. Manchmal ist es schon lustig, wie sich das alles wiederholt.


Schwarzwälder Kirschtorte

dunkler Wiener Boden:
6 Eier
240 g Zucker
1 Prise gemahlene Vanille
1 Prise Salz
200 g Mehl
35 g Kakaopulver
35 g Butter, geschmolzen

Füllung (Schokomousse und Vanillecreme):
1/2 Päckchen gemahlene Gelatine (4,5 g)
400 g Sahne
Mark einer halben Vanilleschote ( oder 1/2 TL gemahlene Vanille)
2 Eigelb
2 EL Milch
50 g Zucker
30 ml Kirschwasser (von mir weggelassen)
20 g Zartbitterkuvertüre, geschmolzen
150 g Sauerkirschen aus dem Glas, gut abgetropft

Zum Bestreichen und für die Deko:
300 g Sahne
3 g gemahlene Gelatine
1 EL Zucker
ca. 50 g Zartbitterkuvertüre
12 Kirschen (aus dem Glas von oben)
 

Zuerst den Boden herstellen.
Dazu den Ofen auf 190° C vorheizen. Den Boden einer runde Springform mit 26 cm Durchmesser mit Backpapier auslegen, den Rand NICHT fetten.

Die Eier, Zucker Salz und Vanille auf höchster Stufe hell schaumig aufschlagen (mindestens 5 Minuten). Es soll eine sehr helle und luftige Masse geben.
Mehl, Kakao und Speisestärke zusammen sieben und dann unter die Eimasse melieren, danach die geschmolzene Butter vorsichtig unterheben.

In die Form geben und ca. 30 Minuten backen.
Nach dem Backen aus dem Ofen nehmen, 10 Minuten abkühlen lassen und den runden Boden aus der Form nehmen. Dazu den Rand mit einem kleinen Messer oder einer Palette von der Form lösen. Auf einem Kuchengitter komplett auskühlen lassen.

Für die Füllung wird zuerst die Gelatine in wenig kaltem Wasser eingeweicht (entsprechend Packungsanweisung).

In einer kleinen hitzefesten Schüssel die Eigelbe mit Vanillemark, Milch und Zucker verrühren. Einen Topf mit Wasser erhitzen, in den man die Schüssel einhängen kann, ohne das sie das Wasser berührt und über diesem heißen Wasserbad diese Zutaten unter ständigem Rühren auf 85°C erhitzen ("zur Rose abziehen" - bei dieser Temperatur dickt die Masse dann deutlich zu einer Creme ein).
Vom Topf nehmen und unter weiterem Rühren die Gelatine in der noch heißen Creme auflösen. Das Kirschwasser, falls verwendet, unterrühren und die Creme im Kühlschrank abkühlen lassen (Vorsicht, geht recht schnell!).

Die Schokolade ebenfalls in eine hitzefeste Schüssel geben und auf dem gleichen Wasserbad schmelzen.

Die Sahne steif schlagen und unter die abgekühlte, aber noch nicht gelierte Eiercreme heben. Ein Drittel dieser Sahnecreme abnehmen und unter dieses Drittel die geschmolzene Kuvertüre heben (so entsteht die Schokomousse).

Für den Zusammenbau den Biskuit in 3 dünne Böden schneiden.
Den untersten Boden auf eine Tortenplatte legen und einen Tortenring um den Boden stellen.
Die Kirschen darauf verteilen, dann die Schokomousse auf die Kirschen geben und glatt streichen.
Den mittleren Boden auflegen, leicht andrücken und mit der Vanillecreme bedecken.
Diese auch wieder glatt streichen und den letzten Boden auflegen.

Nach 2 Stunden Kühlzeit im Kühlschrank sind die Füllungen fest genug, um den Tortenring zu entfernen und der Torte mit der Dekoration den Feinschliff zu geben.
Erneut die Gelatine ein wenig kaltem Wasser 5 Minuten einweichen.
in der Zwischenzeit die Sahne mit dem Zucker steif schlagen, dann die Gelatine vorsichtig bei mittlerer Hitze auflösen und vom Herd nehmen.
Zum Angleichen der Temperatur 2 EL der Sahne unter die  aufgelöste Gelatine rühren, dann diese Mischung unter die Sahne heben.
Die Torte ringsherum mit der Sahne einstreichen, dabei etwas für die gespritzten Sahnetuffs auf der Oberfläche zurück behalten.
Diese werden mit einem Spritzbeutel mit großer Sterntülle aufgebracht (insgesamt 12 Tuffs).
Auf jedes Sahnehäufchen kommt eine Kirsche und in die Mitte der Torte wird mit Hilfe eines Sparschälers großzügig die Zartbitterschokolade verteilt, indem damit feine Schokoladenspänen abgehobelt werden. Das geht am besten, wenn das Schokoladestück größer als die benötigten 50 g ist, so kann man es noch gut festhalten.

Bis zum Servieren kalt stellen und dann beim ersten Bissen sich wundern, warum man das nicht schon lange mochte.



Viewing all 375 articles
Browse latest View live